Das Bildnis des Dorian Gray

Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein britischer Spielfilm und basiert auf den Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde. Am 9. September 2009 spielte der Film bereits in England und am 15. April des nächsten Jahres kam er in die deutschen Kinos. Eine Teilfinanzierung übernahm die National Lottery mit 500.000 Pfund über den UK Film Council.

Das Bildnis des Dorian Gray [dt./OV]
Dauer: 112 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Oliver Parker
Produzenten: Barnaby Thompson, Alexandra Ferguson, Paul Brett
Hauptdarsteller: Colin Firth, Ben Barnes, Rachel Hurd-Wood
Nebendarsteller: Ben Chaplin, Caroline Goodall, Douglas Henshall, Emilia Fox, Fiona Shaw
Studio: TMG
Sprachen: Deutsch, English

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Oberflächlich gesehen orientiert sich „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Parker eng an die Vorlage. Die Geschichte spielt im späten 19. Jahrhundert in London. Es geht um den naiven Jüngling Dorian, der durch den durchtriebenen Lord Henry Wotton die Freuden eines ruchlosen Lebens für sich entdeckt.

Besetzung, Drehorte & Infos zum Film

Der britische Regisseur Oliver Parker erschuf eine Verfilmung von „Das Bildnis des Dorian Gray“ mit einer Länge von 112 Minuten. Die Geschichte entstammt der Romanvorlage von Oscar Wilde. Aber das Drehbuch zum Film stammt aus der Feder von Toby Finlay. Es erreichte eine Altersfreigabe ab dem 16. Lebensjahr.

Jegliche Dreharbeiten fanden von Sommer bis Oktober des Jahres 2008 statt. Dazu gehörten Orte wie die Ealing Studios und unterschiedliche Plätze in der Stadt London. Barnaby Thompson, Paul Brett und Alexandra Ferguson sind für die Produktion verantwortlich. Wobei der Kameramann Roger Pratt die Szenen filmte. Die Hauptrollen des Dorian Grays und des Lords Henry Wotton übernehmen Ben Barnes und Colin Firth. Die Dame Emily Wotton kommt zum Leben durch Rebecca Hall. Ben Chaplin bringt den Charakter Basil Hallward auf die Leinwand. Lady Victoria Wotton erhält ihr Gesicht durch Emilia Fox. Rachel Hurd-Wood inszeniert Sibyl Vane. Fiona Shaw verkörpert Agatha. Es folgen in weiteren Nebenrollen: Maryam d’Abo, Pip Torrens, Douglas Henshall, Caroline Goodall, Michael Culkin und Johnny Harris.

Inhalt & Handlung vom Film „Das Bildnis des Dorian Gray“

Dorian Gray ist wohlbehütet aufgewachsen und ein unverdorbener Jüngling. Eines Tages tritt er in das Leben des viktorianischen Londons ein. Sein Freund, ein Maler Basil Hallward, fertigt ein Porträt von ihm an. Dabei verspricht er leichtfertig, er würde alles dafür geben, wenn er immer so jugendlich schön bleiben könnte, sogar seine Seele. Nun passiert ein Wunder. Von diesem Tag an verändert er sich nicht mehr. In der Kindheit wurde Dorian misshandelt, selbst diese Narben sind verschwunden.

Eine entscheidende Rolle in seinem Leben spielt nun sein Gönner Lord Henry Wotton. Dieser verführt ihn zu einem ausschweifenden Leben. Diese Art zu leben hat keinerlei Einfluss auf sein Aussehen. Auch nicht die Verbrechen, die er bald begeht. Im Gegensatz dazu steht das Porträt, was Basil von ihm fertigte. Mittlerweile hält Dorian das Bild verschlossen auf dem Dachboden auf, denn dort sind die Verletzungen und Verlebungsanzeichen zu sehen.

Dorians erstes Opfer ist seine Geliebte und Theaterschauspielerin Sibyl Vane. Nach einer kleinen Liebelei verstößt er sie, obwohl Sibyl schwanger von ihm ist. Deswegen begeht sie Selbstmord. Daraufhin greift ihr Bruder, Jim, Dorian an und würgt ihn. Henry lässt den Mann nach der Tat ins Irrenhaus sperren. Kurz darauf offenbart Dorian dem Freund Basil dieses Geheimnis. Damit er keine Gefahr läuft, verraten zu werden, ermordet er Basil. Seine Leiche versenkt er in der Themse.

Im völligen Wahn begibt Dorian sich auf eine Weltreise. Seine Zeit verbringt er mit jeglichen Ausschweifungen. Zurück in London sind an ihm keine Spuren zu sehen. Aber er ist völlig desillusioniert. Kurze Zeit später lernt Dorian die Tochter von Henry Wotton kennen, Emily, und verliebt sich in sie. Ein Wunsch plagt den Lebemann, ein Neustart. Doch die Genusssucht und alte Feinde wissen dies zu verhindern. Lord Henry entzieht sich ihm und möchte ihn nicht in der Familie sehen.

Jim wird aus dem Irrenhaus entlassen und läuft Dorian über den Weg. Mit dem immer noch jugendlichen Aussehen weiß Dorian sich herauszureden. Allerdings verliert er sein Zigarettenetui mit eingraviertem Namen. Bei der folgenden Begegnung schießt der wütende Jim auf ihn. Dorian flüchtet in die Londoner Untergrundbahn. Dort wird Jim von einem Zug überrollt. Bei Emily findet Dorian Trost.

Henry erkennt die damaligen Veränderungen von Dorian und möchte das Geheimnis lüften. Bei der Abschiedsparty von Dorian und Emily, sie wollen nach Amerika auswandern, schleicht er sich ins Haus. Er stößt auf das Gemälde und wird von Dorian überrascht. In dem folgenden Kampf nimmt das Porträt bizarre Züge an. Zu sehen ist ein Dorian, mit einer abschreckenden Hässlichkeit. Das Gesicht ist von Maden zerfressen. Henry zündet das Bild an. Dorian zersticht sein Abbild und geht in Flammen auf.

Filmkritik und Fazit zum Film „Das Bildnis des Dorian Gray“

Große Unterschiede bestehen zwischen Film und Roman „Das Bildnis des Dorian Gray„. Schriftlich werden die Ausschweifungen von Dorian nur angedeutet, aber im Film werden sie explizit in Szene gesetzt. Dazu gehören Teile bei einem Maskenball oder zum Beispiel in einem Luxusbordell. Diese Sequenzen erinnern an den Filmstil von Fellini aus „Satyricon“. Regisseur Parker begann seine Kinokarriere als Schauspieler. In der Zeit des Theaters arbeitete er mit dem Horrorspezialisten Clive Barker eng zusammen. Bei der Verfilmung kommt dies deutlich heraus.

Der Regisseur hat auf die komplexen Nebenstränge des Romans verzichtet, damit er sich vollständig auf das Schockierende und Spannende konzentrieren kann. Sein eigener Blick steht mehr im Vordergrund. Es fehlt das Subversive, sodass „Das Bildnis des Dorian Gray“ zwar Spannung erzeugt, aber ungestüm und holzschnittartig ins Ende stolpert. Von der keifenden Musik begleitet wird der Brei mit Bildern übergossen. So sollen die Zweifel über das seelische Innenleben der Charaktere verschwinden. Aber die Kinofilm Vorlage ist so einmalig, dass damit auch „Das Bildnis des Dorian Gray“ unterhalten muss.

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